DFMRS-Windenergietagung 2019 am 28. März 2019

Die hohe Entwicklungsgeschwindigkeit im Bereich der Windenergienutzung führt zu neuen Herausforderungen an die Technik von Windenergieanlagen (WEA). Um die Zuverlässigkeit von WEA auch im Hinblick auf die geringen Langzeiterfahrungen mit den aktuellen Leistungsklassen zu erhöhen, ist es erforderlich, Entwicklungen und Innovationen im Bereich der Mess- und Regelungstechnik sowie bei den Prüfverfahren voranzutreiben und neue Prüfmöglichkeiten zu erschließen. Um den neuesten Stand der Technik zu präsentieren, findet am 28. März 2019 die Windenergietagung der DFMRS im Haus Schütting in Bremen statt. Als interdisziplinäre Plattform zielt die Windenergietagung auf den Erfahrungs- und Ideenaustausch zwischen Entwicklern, Forschern und Anwendern und auf die Förderung des Austausches zwischen Industrie und Hochschule in der Windbranche.

Auch in diesem Jahr ist es wieder gelungen ein Vortragsprogramm zu spannenden Themen aus dem Bereichen Mess-, Regelungs- und Systemtechnik rund um die Windenergie zusammenzustellen. Die Themen reichen dabei vom aktuellen Stand des Ausbaus der Offshore Windenergie über Multisensorsysteme für die Überwachung des Anlagenbetriebs bis zur modellbasierten Regelung von Windenergieanlagen.

Der Bremer Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, Herr Dr. Lohse, unterstützt die Windenergietagung mit seiner Schirmherrschaft.

Grußwort des Bremer Senators für Umwelt, Bau und Verkehr

Portrait Lohse
Senator für Umwelt, Bau und Verkehr der freien Hansestadt Bremen, Joachim Lohse

Die Nutzung der Windenergie an Land und auf See ist ein zentraler Baustein der Energiewende. Das Land Bremen leistet einen großen Beitrag zu dieser zukunftsweisenden Energiegewinnung und zeichnet sich in Bremerhaven als Kompetenzzentrum für Offshore-Windenergie aus. Aufgabe von Politik, Wissenschaft und Industrie ist es, die Rolle der Windenergie im Energiemix der Zukunft zu festigen und ihren Ausbau im Interesse von Umwelt- und Klimaschutz voranzutreiben. Neben der Produktion von Komponenten für die Windparks engagiert sich das Land Bremen stark in dem forschungsintensiven Bereich der Entwicklung und Optimierung von Windenergieanlagen und hat hier auch einen überregional sichtbaren Schwerpunkt gesetzt.
Mit diesem Engagement verfolgt das Land sowohl umwelt- als auch wirtschaftspolitische Ziele, wie sie im Bremer Klimaschutz- und Energieprogramm, das gerade ganz aktuell vom Bremer Senat fortgeschrieben worden ist, festgelegt sind. Nur mit dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien wird es möglich sein, den CO2-Ausstoß soweit zu verringern, dass die weltweiten Folgen der menschengemachten Klimaänderungen handhabbar bleiben. Das sich abzeichnende Ende der Kohleverstromung erfordert für die Versorgungssicherheit einen Ausbau der Windenergie mit ihrer hohen Verfügbarkeit besonders im Offshore-Bereich.

Gleichzeitig entstehen Arbeitsplätze – nicht nur an der norddeutschen Küste, sondern in erheblichem Umfang auch bei vielen Zulieferern in anderen Teilen der Republik, zu einem großen Anteil im Mittelstand. Durch die Energiepolitik der Bundesregierung in den letzten Jahren ist deren Zahl im Land Bremen jedoch leider wieder zurückgegangen. Es bleibt zu hoffen, dass dies baldmöglichst korrigiert wird angesichts der Tatsache, dass die Offshore-Windenergie mit allen anderen Erzeugungsarten mittlerweile vollständig wettbewerbsfähig und auch grundlastfähig ist. Dazu haben Sie mit Ihren Forschungen beigetragen.
Daher unterstütze ich die Windenergietagung der Deutschen Forschungsvereinigung für Meß-, Regelungs- und Systemtechnik (DFMRS) gerne. Die DFMRS initiiert gemeinsam mit ihren industriellen Mitgliedern Forschungsprojekte für die breite Nutzung der Windenergie und ist als deutschlandweites Forschungsnetzwerk Ideengeberin für neue Forschungsinitiativen.
Ich wünsche allen Beteiligten eine erfolgreiche und inspirierende Tagung!

Joachim Lohse


Tagungsprogramm

8:30 UhrRegistrierung der Teilnehmer
9:00 UhrEröffnung der Tagung
9:10 UhrDr. Dennis Kruse, Stiftung Offshore-Windenergie:
Aktueller Stand beim Ausbau der Offshore-Windenergie
9:40 UhrChristian Fenselau, Vestas Wind Systems A/S:
Future Grid Compliance Test
10:10 UhrAljoscha Sander, BIK, Universität Bremen:
Design und Entwicklung eines verteilten Sensor-Systems zur Anwendung in der Offshore-Windenergie
10:40 UhrKaffeepause
11:10 UhrDr. Friedrich Koch, WindPower & More Consulting GmbH (i.A. Stiftung Offshore-Windenergie):
Innovative Lösungsansätze zur zeitnahen Überbrückung von Netzengpässen für die ungehinderte Integration von EE-Erzeugern
11:40 UhrVanessa Spielmann, Hochschule Bremen:
Effizienter Rückbau von Offshore-Windparks - Vorstellung des Forschungsprojekts SeeOff
12:10 UhrJens Meyer, Innogy SE:
Vibration-Pile-Driving
12:40 UhrMittagessen (Poster und Exponate)
13:40 UhrFrederik Thönnißen, AIA, RWTH-Aachen:
Verbesserte aerodynamische und strukturmechanische Lastvorhersage an Rotorblättern von Windenergieanlagen und deren Anwendung in einer Online-Lastschätzung
14:10 UhrNicholas Balaresque, Deutsche WindGuard:
Akustische Vermessung von Rotorblattsegmenten im aeroakustischen Windkanal der Deutsche WindGuard
14:40 UhrMichael Sorg, BIMAQ, Universität Bremen:
Quantitative Bestimmung des Kontaminationsgrades von Rotorblattvorderkanten (LEC) mittels Thermografie
15:10 UhrKaffeepause
15:40 UhrAlexander Pierer, Fraunhofer IWU, Chemnitz:
Moderne Sensorsysteme – Ausblick für mögliche Anwendungen in der Windenergiebranche
16:10 UhrYannik Schädler, BIMAQ, Universität Bremen:
Analyse der geographischen Verteilung von Wind- und Solarer Einspeisung und deren Einflüsse auf das Stromnetz
16:40 UhrProf. Heralt Schöne, Hochschule Neubrandenburg:
Management des virtuellen Großspeichers zukünftiger Elektrofahrzeuge
17:10 UhrEnde der Tagung